Dr. Herrmann

Interviews mit Morita-Anwendern


Sehr geehrte Damen und Herren,

Sind Sie auch ein begeisterter Morita-Anwender? Werden Sie Teil der #moritafamily und nehmen Sie direkt Kontakt mit uns auf:
Carmen Schwarz, Marketing Manager
 
Wir freuen uns auf Sie!

Ihr Morita-Team


Die Zahnmedizin ist nicht nur sein Beruf, sondern auch seine Berufung – Herr Dr. Herrmann ist Spezialist auf dem Gebiet der Endodontie. Seine Praxis in Bad Kreuznach gibt es inzwischen seit über 25 Jahren.

Wieso sind Sie Zahnarzt geworden?

Es gab verschiedene Gründe. Ich wollte zum einen etwas Naturwissenschaftliches, aber auch etwas Handwerkliches machen. Idealerweise forschend tätig sein. Ich war schon als Kind ein Bastler, ein Tüftler. Zum anderen wollte ich aber vor allem mein eigener Chef werden. Als Teenager habe ich in meinen Schulferien gearbeitet, um Geld zu verdienen. Dadurch konnte ich eine ganze Reihe unterschiedlicher Jobs kennenlernen, was mich in meinem Entschluss bestärkt hat, einen Beruf zu wählen, der obligat in Selbstständigkeit mündet.

Was machen Sie, wenn Sie nicht in der Praxis sind? (Hobbies etc.)

Ich habe viele Interessen, die man unter den Sammelbegriff „Die schönen Künste“ zusammenfassen könnte. Kunst, Design, Architektur, Literatur und Musik. Eine meiner aktiv betriebenen Leidenschaften ist ganz klar die Fotografie. Bei meinen Reisen ist die Kamera immer dabei, um Land und Leute im Bild festzuhalten.

Was war Ihr interessantestes Erlebnis in der Praxis / mit einem Patienten?

Mehr als 90 Prozent unserer Behandlungen sind Revisionsfälle und viele Patienten haben unangenehme Erfahrungen mit Wurzelkanalbehandlungen erlebt, insofern sind ihre Vorbehalte, die anstehende Behandlung betreffend, nachvollziehbar. Umso mehr freut uns, wenn Patienten, die mit großer Zahnarztangst sich initial auf dem Behandlungsstuhl einfinden, sich im Laufe der Behandlungen immer ruhiger präsentieren, gegebenenfalls sogar währenddessen einschlafen und nach Behandlungsabschluss sagen: „Eigentlich ist eine Wurzelkanalbehandlung gar kein Problem, im Gegenteil – das ist viel angenehmer als alles andere, was ich als Patient bisher beim Zahnarzt erlebt habe.“

Was war Ihr größtes Learning?

Ich glaube mein größtes Learning war, demütig zu erkennen, wie schwierig und von wie vielen Faktoren es abhängig ist, einen gewünschten Standard in der Praxis zu etablieren. Vor allem jedoch zu realisieren, dass das, was man selbst als offensichtlich obligat notwendig ansieht, im jeweiligen Fall nicht immer deckungsgleich mit dem ist, was der Patient möchte. Das heißt, ich musste lernen, zu erkennen, dass eventuell ein Patient seinen Zähnen viel weniger Bedeutung beimisst, als man selbst das tut. Das ist auch vollkommen okay so, weil es letztendlich die Entscheidung des Patienten ist, man kann ihm nur Hilfe zum bestmöglichen Zahnerhalt anbieten. Aber als junger, naiv blauäugiger Kollege, ich rede jetzt von mir, kann man das meist gar nicht nachvollziehen und geht frustriert und zweifelnd nach Hause. 
Es dauert lange, bis man realisiert, dass besagter Patient mit seiner Wahl, so unvollkommen sie uns auch erscheinen mag, ausreichend zufrieden ist. Wenn ich den jungen Kolleg*innen die hier mitlesen, einen Rat geben dürfte, lautete er: Versucht gar nicht, es allen oder möglichst vielen Patienten recht zu machen, sondern geht von Anfang an unbeirrt euren Weg und behandelt nur die Patienten, die dies genauso wollen. Ich habe leider viele Jahre gebraucht, um das zu erkennen und einigermaßen konsequent in der Praxis umzusetzen.

Was sind Ihre aktuellen Herausforderungen als Zahnarzt?

Nicht aktuell, aber prinzipiell: Die Herausforderung ist, in jedem Fall ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen. Von einem amerikanischen Kollegen habe ich folgenden Spruch gehört: „First do it perfect one time. Then do it perfect again. Then do it perfect again and again and again…“ Ich glaube das macht wahre Meisterschaft aus – ein hohes Niveau an Qualität vorhersagbar und konstant zu erreichen. Dieser Lernprozess begleitet mich ein Leben lang. Gerade auch in diesem Zusammenhang finde ich die japanische Kultur sehr beeindruckend und inspirierend. Dort findet man in vielen alltäglichen Bereichen dieses stetige Streben nach Verbesserung und Vervollkommnung. Das sind Primärtugenden, für die wir hier in Deutschland ehemals einstanden, man denke nur an das legendäre „Made in Germany“, die uns aber in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr abhandengekommen sind. Heute regiert die Mittelmäßigkeit, eine sehr bedauerliche und fatale Entwicklung.

Wie können Sie Beruf und Privatleben vereinen?

Für mich ist das relativ einfach – Zahnmedizin ist ja mein Leben. Die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben sind in meinem Fall fließend. Die Zahnmedizin nimmt einen sehr großen Teil meiner Zeit ein. Für mein Umfeld ist das vermutlich schon schwieriger. Ich habe das Glück, eine Familie zu haben, die das, was ich tue, akzeptiert und honoriert. Mich bestmöglich unterstützt.

Ist die Rolle der Frau anders als die des Mannes als Zahnarzt / als Zahnärztin? (Thema Feminisierung…)

Fakt ist, dass die Qualität der Zahnmedizin nicht abhängig davon ist, ob sie von einem Mann oder einer Frau gemacht wird. Zahnmedizin ist kein Männerberuf! Eine Frau kann in der Zahnmedizin definitiv alles mindestens genauso gut wie ein Mann. Es ist traurig, dass dies heutzutage überhaupt noch erwähnt werden muss. In anderen Ländern, zum Beispiel in Russland gibt es im medizinischen Bereich eine lange Tradition von Frauen in tragenden Positionen. Das Arbeits- und Lebensmodell Mann vs. Frau ist nach wie vor meist unterschiedlich, da traditionell die Betreuung von Kindern viel stärker von Seiten der Frau abgedeckt wird. Das ist aber lediglich eine Frage der Organisation, Praxis und Familie sinnvoll miteinander zu kombinieren.

Wie sind Sie auf Morita gekommen und wie war Ihre erste Begegnung mit Morita?

Ich bin auf Morita als Hersteller von zahnmedizinischen Grossgeräten gekommen aufgrund meiner Enttäuschung über das „dental establishment.“ Bei uns stand nach über 20 Jahren der Wechsel an Behandlungseinheiten an. Ich war mit meinen alten Behandlungsstühlen sehr zufrieden. Umso bedauerlicher, dass eine kundenverachtende Verkaufspolitik des Herstellers mich dazu bewogen hat, mich nach Alternativen umzuschauen. Ich lege großen Wert auf Qualität, Nachhaltigkeit und Langlebigkeit. Ein Produkt macht sich unabhängig von der Höhe des Kaufpreises bezahlt, wenn die in es gesetzten Erwartungen erfüllt oder idealerweise übertroffen werden. 1993 habe ich den Root ZX Apexlokator zur elektrischen Längenmessung gekauft – das Gerät war bis heute keinen einzigen Tag kaputt, gilt immer noch als Goldstandard und kann in Sachen Messgenauigkeit weiterhin mit den neuen Geräten mithalten. Da sind wir wieder bei der japanischen Mentalität: Seine Arbeit so gut wie möglich zu machen. Meine Zusammenarbeit mit Morita hat also mit einem ganz kleinen Gerät angefangen und später sind Behandlungseinheiten, DVT-Geräte und ein Laser hinzugekommen.

Was macht für Sie Morita aus?

Qualität, Nachhaltigkeit, langlebige und wartungsarme Produkte. Dass Morita ein Familienunternehmen ist, welches dem langfristigen Fortbestand des Unternehmens und seiner Produkte höchste Priorität vor kurzfristig zu erzielenden Gewinnmargen einräumt. Und da Sie nach meinem Faible für gutes Design gefragt haben: Zu Beginn meiner zahnärztlichen Tätigkeit war Morita eher für sehr konservatives Produktdesign bekannt. Dies hat sich grundlegend gewandelt. Die Soaric, das DVT Veraview X800, der Tri Auto ZX2 – das sind Beispiele für erstklassiges, für schönes modernes Industriedesign. Aber das ist nur das Tüpfelchen auf dem I, gewissermaßen die Zugabe. Design ist für mich nur dann kaufentscheidend, wenn die Qualität und alle anderen Voraussetzungen gegeben sind.

Was wünschen Sie sich in der Zukunft von Morita?

Ich wünsche mir, dass an diesen Attributen weiter festgehalten wird – dass man der dunklen Seite der Macht widersteht – nämlich aus Überlegungen zur Gewinnmaximierung von diesen Tugenden abzuweichen. Zunehmend wichtig in einer Zeit, in der Umsatzzahlen viel mehr zählen als langfristige Zuverlässigkeit. Außerdem fände ich es toll, wenn es gelingen würde, Produkte zu entwickeln, die auf die Anforderungen des endodontischen Spezialisten zugeschnitten sind. Die 3D-Röntgendiagnostik und das Dentalmikroskop sind gute Beispiele dafür, dass Produkte, die zunächst nur im Spezialistenumfeld sinnvoll erscheinen, sich im Laufe der Zeit auf breiter Basis etablieren. Deshalb wünsche ich mir, dass Morita versucht, die Qualität der Behandlung weiter voranzubringen. Fortschritt kommt immer von der Spitze her. Daher wäre es lobenswert, wenn Morita in Dialog mit Menschen tritt, die diesbezüglich Impulse geben können.