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· Jürgen-Richard Fleer, General Manager der J. Morita Europe GmbH
Morita greift auf 20 Jahre Expertise im Bereich Lasertechnologie zurück. Was hat das Unternehmen dazu bewegt, den AdvErL EVO nun auch auf dem europäischen Markt einzuführen?
Unser Zeitalter ist von bedeutenden gesellschaftlichen und technologischen Umwälzungen geprägt. Bei allen Chancen und Herausforderungen ist es uns als Morita wichtig, nicht nur mit kurzlebigen Trends zu gehen, sondern echten Nutzen zu erzeugen und die Praxis mit leistungsfähigen Innovationen zu versorgen. Der Einsatz von Lasern führt nur dann zu sinnvollen Lösungen, wenn die Technik in seiner temporären Wirkung bewertet und nach spezifischen klinischen Kriterien geordnet und dadurch verankert wird. Während der europäische Lasermarkt bisher leider mehr von Visionen und Marketingbotschaften bestimmt wurde, bietet der neue AdvErL EVO evidenzbasierte Ergebnisse, die mit teils noch laufenden Studien untermauert werden. Wir setzen dabei auf einen wirtschaftlichen Einsatz für ein Behandlungsergebnis, das mit klassischen Methoden kaum erreicht werden kann. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte 1996 übrigens mit einem Er:YAG-Laser mit dem Namen „Erwin“, der vorwiegend im Bereich Parodontologie eingesetzt wurde. Für die aktuell dritte Lasergeneration AdvErL EVO sprechen nicht nur das erweiterte Einsatzspektrum, sondern auch die Zahlen: Als eines der führenden Lasersysteme weltweit sind bereits mehr als 4.000 Systeme installiert.
Welche konkreten Vorteile bietet der neue Laser in der Praxis?
AdvErL EVO bietet Anwendern vor allem in der Parodontologie und bei periimplantären Behandlungen eine vielseitige und komfortabel zu bedienende High-End-Lösung. Die Behandlung geht minimalinvasiv, schmerzarm sowie ohne starke Vibration und Hitzeentwicklung vonstatten – demnach gewebeschonend und somit angenehmer für den Patienten. Doch auch dem Behandler und seinem Team bietet AdvErL EVO hohen Komfort im Rahmen der Therapie. Sie profitieren von Innovationen, die die Behandlung ergonomischer und effizienter gestalten: Hierzu gehört unter anderem das wie ein Scaler geformte Handstück, das einen direkten Zugang zum Präparationsbereich gewährleistet und durch die schmale Applikationsspitze für eine optimale Sicht sorgt. Der praktische Schwenkarm reduziert das Gewicht des Handstücks auf ein Minimum und der flexible Lichtwellenleiter erlaubt eine hohe Bewegungsfreiheit, welche von Spiegelarmsystemen mit einer Vielzahl von störenden Gelenken in keiner Form erreicht werden kann. Dabei ist AdvErL EVO sofort einsatzbereit: Die Installation per „Plug & Play“ erfolgt schnell und komfortabel - alle für die Behandlung wichtigen Wasser- und Luftzufuhrsysteme sind bereits in das Gerät integriert. Für einen optimierten Workflow sorgt auch das Display, das über eine übersichtliche Benutzeroberfläche sowie ganze 20 vorprogrammierbare Einstellungen verfügt.
Was macht AdvErL EVO so vielseitig in der Anwendung?
Die Vielseitigkeit spiegelt sich unter anderem in den zahlreichen verschiedenen Tips wider, die Wasser und Luft direkt bis zur Applikationsspitze führen und damit exakt dahin, wo auch der Laserstrahl austritt. Insgesamt stehen 21 Aufsätze zur Verfügung – unter anderem Standard-, Karies-, Flach- und Wurzelspitzen sowie Spitzen für die Parodontologie. Seit der Einführung 2015 sind drei neue Tips hinzugekommen: PSM600T wurde für die Behandlung von Zahnfleischtaschen entwickelt, die für eine kontrollierte Bewegung in der Tasche sorgt und die Gefahr eines Spitzenbruchs auf ein Minimum verringert. CS600F, welche neben der Entfernung von Hartgewebe auch bei Weichgewebe einsetzbar ist, produziert einen feinen Sprühnebel und verhindert damit die Absorption durch eine dicke Wasserschicht. Gleichzeitig erzeugt sie eine dünne Wasserschicht für die Laserbestrahlung und gewährleistet so neben besserer Sicht eine schnellere Verdampfung und damit ein schnelleres Schneiden. Der Aufsatz R600T wiederum kommt bei periimplantären Eingriffen zum Einsatz und erlaubt einen einfachen Zugang von der Seite einer Knochenkavität sowie der Implantatoberfläche. Damit ermöglicht er unter anderem eine effiziente Behandlung von periimplantärer Mukositis sowie Periimplantitis.
Bei Periimplantitis ermöglicht das Lasersystem einen innovativen, erfolgversprechenden Therapieansatz. Können Sie diesen erläutern?
Laut Angaben der Deutschen Gesellschaft für Implantologie werden in Deutschland jährlich mittlerweile ungefähr eine Million Implantate gesetzt. Die Zunahme von implantologischen Versorgungen brachte jedoch neue Formen von Erkrankungen oraler Weich- und Hartgewebe wie periimplantäre Mukositis und Periimplantitis mit sich1, die erfolgreich therapiert werden müssen. Die mit AdvErL EVO mögliche Behandlungsmethode basiert auf der Oberflächenreaktivierung durch sogenannte Mikroexplosionen. Diese entstehen, wenn die Laserenergie vom Wasser absorbiert wird und sich dessen Volumen um das 800- bis 1.000-fache vergrößert. So werden das Behandlungsfeld desinfiziert und die kontaminierten Beläge auf der Implantatoberfläche effektiv entfernt, und zwar ohne negative Auswirkungen auf die Osseointegration. Während die etablierten Verfahren eine erfolgreiche Behandlung lediglich bis zu Fällen der CIST-Klasse (Cumulative interceptive supportive therapy) „C“ (antibiotische Behandlung) ermöglichen, deckt der innovative Therapieansatz mit AdvErL EVO nun auch Fälle der Klasse „D“ (regenerative oder resektive Eingriffe) ab.
2016 bewegt Morita noch auf einer anderen Ebene: Sie feiern in diesem Jahr das 100-jährige Firmenjubiläum. Wie fügt sich AdvErL EVO hier ein?
Mit unserem Innovationsanspruch präsentieren wir stets Lösungen, die in der Zahnmedizin neue Akzente setzen und die Lebensqualität der Patienten nachhaltig verbessern. Unser Unternehmensgründer Junichi Morita formulierte bereits vor einem Jahrhundert die Leitlinien, denen wir uns bis heute verpflichtet fühlen: ein Höchstmaß an Präzision und Produktqualität und echte Mehrwerte für den Behandler und seine Patienten schaffen. 100 Jahre später bietet Morita unter Leitung von Haruo Morita bereits in der dritten Familiengeneration zukunftsorientierte Lösungen für eine sich wandelnde Zahnmedizin an, der Fortschritts- und Qualitätsgedanke ist dabei gleichgeblieben. Dies spiegelt sich auch im AdvErL EVO wider, welcher Zahnärzten unterschiedlichster Spezialisierungsgebiete eine komfortable Handhabung bietet und Patienten ein zufriedenes Lächeln verleiht. Moderne Ansprüche erfordern innovative Lösungen – mit Nachhaltigkeit als oberstem Ziel. Denn diese schafft die Basis für vertrauensvolle Kooperationen und steht für unseren Anspruch, dass auch in den kommenden 100 Jahren „Thinking ahead. Focused on life.“ Einzug in die Praxis hält.
1Praktische Implantologie und Implantatprothetik: Periimplantitis – Ätiologie, Häufigkeit und Diagnostik. pip 1/2015, S.24. Online: http://www.dgoi.info/wp-content/uploads/2016/04/pip_1_2015-Periimplantitis-I-Aetiologie-Haeufigkeit-Diagnostik.pdf