Wieso ist die Optimum-Torque-Reverse-Funktion sinnvoll?

Die Feile ist im Wurzelkanal immer mechanischen Einflüssen wie Reibwiderstand und/oder Klemmkraft ausgesetzt, welche bei rotierender Aufbereitung als Drehmoment (Torque) auf die Feile einwirken.


Dieser Widerstand wirkt dem Antriebsdrehmoment des Endomotors entgegen und führt zur Verwindung (Torsion) der Feile. Unter gewissen Umständen (Torsionsstärke und Wiederholungshäufigkeit) kann dies zum Bruch der Feile führen.

Es ist daher unabdingbar, das auf die Feile wirkende Drehmoment zu begrenzen. Solch eine Begrenzung kann unterschiedlich realisiert werden:

  1. Den auf die Feile einwirkenden Druck manuell steuern, also „gefühlvoll“ arbeiten. Dies ist bei Handaufbereitung relativ gut realisierbar. Wird ein Aufbereitungsmotor verwendet, geht das taktile Empfinden aber weitgehend verloren. Die Feile einfach zyklisch rückwärts (entgegen der Schneidrichtung) drehen und sie damit entlasten.
    Die pragmatischste Anwendung dieser Methode ist die periodische Entlastung nach bestimmten Zeitabschnitten oder Drehwinkeln. Dies kommt beispielsweise bei der reziproken Arbeitsweise zur Anwendung. Periodische Bewegungen sind nicht sehr originell, aber technisch sehr einfach zu realisieren. Nachteilig ist, dass die individuelle Situation eines jedes Wurzelkanals nicht berücksichtigt wird.
     
  2. Das auf die Feile einwirkende (hemmende) Drehmoment kann messtechnisch ermittelt werden. Damit besteht die Möglichkeit per automatische Steuerung die Feile nur dann zu entlasten, wenn es auch wirklich notwendig und damit sinnvoll ist. Der Zyklus wird also von der tatsächlichen Belastung der Feile gesteuert (drehmomentprovozierte Drehrichtungsreversion).
    Diese Funktion nennt sich Auto Torque Reverse und wurde weltweit erstmals im Morita TriAuto ZX realisiert - später auch in den Endodontiemotoren DentaPort ZX und TriAuto mini sowie der Behandlungseinheit Soaric. Da sich diese Methode sehr bewährt hat, werden auch Endomotoren anderer Hersteller zunehmend mit Auto-Torque-Reverse-Funktionen ausgestattet.
     
  3. Beim Auto Torque Reverse gibt es aber durchaus qualitative Unterschiede, die durch Kriterien wie z. B. Messgenauigkeit und Schnelligkeit des Regelkreises dargestellt werden. Auch quantitative Kriterien wie Länge der Messintervalle bzw. Umfang der Feilen-Rückdrehung hat nicht nur Einfluss auf den Zeitaufwand für die Therapie, sondern auch auf die Wirksamkeit und damit Sicherheit der Drehrichtungsrevertierung.
    Hier setzt Morita mit Optimum Torque Reverse wieder einen neuen Standard. Auch die Funktion OTR nutzt die drehmomentprovozierte Drehrichtungsreversion. OTR benötigt aber nur eine sehr kleine Winkeldrehung der Feile, um ein sicheres Feedback über deren aktuelle Belastung zu geben. So kann man mit optimierten Drehwinkeln sowohl in Schneid- als auch in die Rückdrehrichtung der Feile arbeiten. Materialversuche haben ergeben, dass Nickeltitanfeilen in Schneidrichtung eine Torsion von einer halben Umdrehung (180°) gut vertragen können. In der Rückdrehrichtung benötigt man eine Viertel Drehung 90°, damit sich die Feile wieder sicher frei schneidet. Ausgiebige Versuche und Praxistests mit unterschiedlichen Feilensystemen und -marken haben diese Werte bestätigt. Auch DentaPort mit OTR bleibt damit weiterhin ein universelles System für nahezu alle Feilensysteme. Es ist aber noch effizienter und sicherer geworden.
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