Dens-in-Dente Typ III nach OEHLERS Zur Verfügung gestellt von Dr. Jörg Schröder, Aufnahme mit dem Veraviewepocs 3D F40


Fall:

Pat. Männlich, zum Zeitpunkt der Behandlung 23 Jahre alt,
Allgemeine Anamnes: unauffällig

Zahn 22 zeigte seit 2-3 Wochen eine labiale Druckdolenz, sowie eine kleine labiale Schwellung im Apikalbereich. Zum Zeitpunkt der Erstvorstellung war keine labiale Fistelöffnung vorhanden. 22 war gering achsial und lateral perkussionsempfindlich, die Sondierungstiefen bewegten sich innerhalb physiologischer Grenzen und waren nicht erhöht. Zahn 22 war nicht erhöht beweglich. Die Kaltsensibilität war reproduzierbar positiv. 22 reagierte ebenfalls positiv auf elektrischen Reiz (Elements Diagnostic, Sybron Endo, Orange, USA). Anamnestisch konnte ein Trauma ausgeschlossen werden. Zur Klärung des Verlaufes der Invagination im Raum und Planung des praktischen Vorgehens wurde neben der zweidimensionalen Röntgendiagnostik ein DVT angefertigt.

 

Radiologisch:
Im digitalen Einzelbild: Weichteildichte scharf abgegrenzte Aufhellung distal und lateral des Apex, schmelzdichte Verschattung im mesialen Bereich der Zahnkrone bis ins mittlere Wurzeldrittel reichend. Verdacht auf Dens in Dente Typ III nach Oehlers.

 

(Aufnahme mit dem Veraviewepocs F40 von Morita, FOV 4x4 cm, Umlaufzeit 9,4 s, 80Kv, 6 mA)
Scharf abgegrenzte, weichteildichte Aufhellung apikal und distal von Zahn 22, klare Trennung zwischen Pulpahohlraum und Invagination, apikal sich nierenförmig verjüngender Wurzelquerschnitt an Zahn 22, starke Reduktion der labialen Knochenlamelle.

Pulpale Diagnose: vitale Pulpa,

Periapikale Diagnose: Symptomatische chronische apikale Parodontitis

Die Behandlung wurde einseitig durchgeführt.

  • Absolute Trockenlegung
  • Darstellung der Schmelzinvagination mittels Reinigung durch Pulverstrahlgerät (Prophyflex mit Prophyflexpulver (Natriumbicarbonat))
  • Präparation der Zugangskavität mittels diamantiertem Instrument.

 

Aus dem präoperativen DVT war klar zu ersehen, dass die Kommunikation zum apikalen Parodont nicht von dem tiefsten Punkt der Invagination ausging, sondern etwas oberhalb nach distopalatinal abzeigte. Nach Ausmessen der Distanz von der Inzisalkante bis zum Eingang der Kommunikation konnte nach geringfügiger Erweiterung der primären Zugangskavität ein vorgebogenes Handinstrument der Größe ISO 008 in die Abzweigung zum Parodont eingebracht und unter endometrischer Kontrolle (Root ZX von Morita) bis zum apikalen Endpunkt der Invagination vorgeschoben werden.

Nach mehrmaliger Wiederholung der endometrischen Messung erfolgte die mechanische Aufbereitung der deutlich nach distopalatinal gekrümmten apikalen Anteile mittels vorgebogenen ProTaper Handinstrumenten (S1- F2). Nach ausgiebiger ultraschallunterstützter Irrigation mit NaOCl 5%-ig, EDTA 17%-ig, und abschließender Spülung mit 70%igem Äthanol, wurde der „Kanal“ mit sterilen Papierspitzen getrocknet und die Obturation in modifizierter Schilder-Technik mit AH26 und Guttapercha durchgeführt. Der koronale Teil der Obturation wurde in Squirting-Technik durchgeführt.

Nach radiologischer Kontrolle erfolgte nach Insertion eines Quarzfaserstiftes in den unteren zwei Dritteln der Invagination der dentinadhäsive Verschluss mit einem dualhärtendem Komposit. Der koronale Teil der Zugangskavität wurde rein lichthärtend mit  einem Hybridkomposit verschlossen. Die erste klinische Kontrolle erfolgte nach einem Jahr. Zahn 22 zeigte sich klinisch symptomlos. Radiologisch war eine Ausheilungstendenz der apikalen Aufhellung zu erkennen. Eine vollständige Ausheilung lag jedoch noch nicht vor. Angesichts der im präoperativen DVT zu erkennenden Ausdehnung der periapikalen Lyse war dies auch nicht zu erwarten (unter Umständen müssen wir unsere Vorstellung von radiologisch sicherer Ausheilung in Zeiten des DVT neu definieren, bzw. zumindest die Zeitspannen „anpassen“) Zahn 22 reagierte weiterhin reproduzierbar auf Kälte und elektrischen Reiz.

Backfill

Messaufnahme

Recall 1 Jahr

 

Invagination Zahn 22

Invagination Zahn 22_2

Nierenförmiger Wurzelquerschnitt apikal

Invagination liegt mesiopalational des Originalkanals

Ausgedehnte knöchernde Lyse

Zugangskavität

Tiefster Punkt der Invagination

22 reagiert kältesensibel

 

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