Kieferorthopädie - Fall 2 Zur Verfügung gestellt von Dr. Ortwin Babendererde, Aufnahmen mit dem 3D Accuitomo 170


Fall 2:

Der 11-jährige Patient stellte sich Ende 2010 in unserer Praxis zur kieferorthopädischen Beratung vor. Die klinische Untersuchung ergab u.a. eine distale Abwanderung der Frontzähne im Oberkiefer rechts sowie einen vollständigen Platzmangel für den Zahn 15, der nicht eruptiert war.
Die röntgenologische Diagnostik mittels eines OPG ergab, dass nicht der Zahn 15, sondern der Zahn 14 verlagert war, während der Zahn 15 eruptiert war. Aufgrund der relativen Häufigkeit von Verlagerungen und Retentionen der oberen zweiten Prämolaren waren wir zunächst davon ausgegangen, dass der Zahn 15 entweder fehlte oder verlagert war.

Als Therapie wurde zunächst die Lückenöffnung regio 14 mittels einer Multibracketapparatur geplant. Kurze Zeit nach Eingliederung der Multibracketapparatur zeigte sich eine vestibuläre Auftreibung in regio 15. Ein daraufhin angefertigtes OPG (Bild 2) ergab, dass der verlagerte Zahn 14 vestibulär von 15 lag, ein für mich seltenes Ereignis. Es stellte sich daraufhin die Frage, wie wir den Zahn 14 weitgehend gefahrlos einordnen konnten, entweder in regio 14 oder war vielleicht die Einordnung von 14 zwischen 16 und 15 günstiger, dann hätten 14 und 15 die Plätze getauscht.

Aus diesem Grunde schlug ich den Eltern die Anfertigung eines DVT vor, sie waren damit ein-verstanden.
Die Ansicht als Cross Section (Schnitt quer durch den Alveolarkamm) ergab, dass der Zahn 14 direkt vestibulär von 15 lag, allerdings deutlich weiter cranial.

Die Betrachtung der Bilder in der Axialebene zeigten, dass sowohl der Kronen- als auch der Wurzelabschnitt von 14 direkt vestibulär von 15 lagen, eine knöcherne Bedeckung von 14 nach vestibulär war nicht erkennbar.

Die Lückenöffnung mittels einer Multibracketapparatur gelang komplikationslos, hierdurch „rutschte“ der Zahn teilweise von selbst in seine Lücke. Bald zeigte sich die Krone von 14 und wir konnten ihn mit einem Bracket versehen und in den Zahnbogen einordnen. Mittlerweile ist die feste Apparatur wieder entfernt und der Patient befindet sich in der Retentionsphase.

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