Nutzen Sie unseren E-Mail-Service.
Fall:
Patient 26 Jahre stellt sich nach Überweisung durch den behandelnden Parodontologen in unserer Praxis vor. Vor zehn Jahren fand eine kieferorthopädische Behandlung mit Multibracketapparaturen alio loco statt. Das Behandlungsergebnis wurde mit Hilfe von zwei getwisteten Stahlretainern gesichert. Seit ca. einem halben Jahr verspürt der Patient beim Essen von süßen, sauren, kalten, heißen und stark gewürzten Speisen ein „Ziehen an den Vorderzähnen“ im Unterkiefer und suchte darauf hin seine Hauszahnärztin auf. Diese überwies den Patienten an die Parodontologiesprechstunde der Martin-Luther-Universität Herrn Oberarzt Dr. Gernhardt.
Diagnose:
Intraorale Diagnose:
- Rezession der Gingiva am Zahn 32 lingual um ca. 4 mm mit freiliegendem Wurzelzement
- Leichte Kippung der Zahnkrone 32 nach vestibulär, bei deutlich sichtbarer und tastbarer Kippung der Wurzel 32 nach lingual
- Kleberetainer 33 – 43 intakt
Rötgendiagnose:
- OPG: Verkürzung des Zahnes 32 im OPG
- DVT: Wurzel des Zahnes 32 liegt nur noch zu 40 Prozent im Knochen, die Wurzelspitze liegt komplett ausserhalb des Knochens.
Abb. 2: Intraorales Foto rechts – Distalverzahnung um 1PB, Retainer zwischen 13 und 12 sichtbar, 12 Schmelzaplasie
Abb. 4: Intraorales Foto lingual nach Entfernung des Kleberetainers 33-43 – Rezession der Gingiva um ca. 4 mm
Therapie:
- Insertion von Forestadent 2D plus Brackets zur Übertragung von Torque zur
- Wiedereinmordnung des Zahnes 32
- Auf Zahn 32 wurde vorher eine kleine schiefer Ebene geklebt, um mögliche
- Torqueverluste durch das Bracket-Bogensystem zu kompensierten
- Nach 7 Monaten wurde das Bracket-Bogensystem durch niedrig viskösen
- Füllungskunststoff für weitere sechs Monate fixiert
- Insertion eines Kleberetainers nach 13 Monaten Multibrackettherapie (Lingual)
- Deckung des Gingivadefektes durch OA Dr. Gernhardt
Abb. 7: Intraorales Foto am Ende der aktiven Behandlung – Multibracketapparatur (2D plus – Forestadent) durch niedrig viskösen Füllungskunststoff fixiert
Abb. 8: Intraorales Foto nach Entfernung der Klebebrackets – deutlich ist die schiefe Ebene an Zahn 32 zu erkennen
Abb. 10: Intraorales Foto mit Spiegel fotografiert von OA Dr. Gernhardt ZZMK Halle – Zustand vor Deckung des Gingivadefektes an 32
Abb. 11: Intraorales Foto mit Spiegel fotografiert von OA Dr. Gernhardt ZZMK Halle – Zustand nach Deckung des Gingivadefektes an 32
Abb. 13: Intraorales Foto mit Spiegel fotografiert von
OA Dr. Gernhardt ZZMK Halle – Zustand 6 Monate nach der OP
Epikrise:
Nach einer Teilmultibrackettherapie konnte der mit der Wurzel komplett freiliegende Zahn 32 wieder in die Zahnreihe eingeordnet werden. Durch die parodontalchirurgische Deckung des Gingivadefektes hat der Kochen den röntgenologisch festzustellendern Defekt wieder abgedeckt. Das Missempfinden des Patienten beim Essen ist nicht mehr vorhanden.
Goal durch die DVT-Technik:
Ohne die DVT-Technik hätte eine so präzise Wiedereinordnung des Zahnes 32 nicht erfolgen können. Nur durch die Kenntnis der genauen Lage des Zahnes konnte ein gezieltes Therapiekonzept mit Teilmultibracktapparaturen und dann noch lingual entwickelt werden. Das DVT zum Abschluss der Behandlung zeigt in Form der Wiederbedeckung mit Knochen der ehemals freiliegenden Wurzel 32 die präzise Arbeit der Multibracketapparatur und die Qualität und Güte der parodontalchirurgischen OP.